Vega­ne Ernäh­rung ist in aller Mun­de. Noch wie war es so im Trend, der vega­nen Lebens­wei­se zu fol­ge. Es schont die Umwelt mas­siv, es ist ethisch ver­tret­bar, es wird als äußerst gesund dekla­riert und zudem ist es hipp und voll im Trend. Ja, vega­ne Ernäh­rung kann gesund sein. Und ja, die Mas­sen­tier­hal­tung soll­te uns alle zu den­ken geben. Und ja, es ist immer eine gute Wahl, das eige­ne Umwelt­be­wusst­sein zu schär­fen. Doch es bedeu­tet nicht auto­ma­tisch auch gesund. Vega­ne Ernäh­rung kann unge­sund sein.

Ist vegane Ernährung nun schlecht?

In die­sem Arti­kel geht es nicht dar­um, die vega­ne Ernäh­rung schlecht zu machen. Ich möch­te hier ledig­lich auf­zei­gen, dass man die vega­ne Ernäh­rung durch­aus auch unge­sund betrei­ben kann.

Bei der Fra­ge, wel­che Ernäh­rungs­form denn nun die rich­ti­ge ist, kann es ein­fach kei­ne ein­ein­deu­ti­ge Ant­wort geben. Und es exis­tiert auch kei­ne Patent­lö­sung bei dem Pro­blem, wie man sich denn nun ernäh­ren soll­te um abzu­neh­men oder um sich so gesund wie mög­lich zu erhal­ten. Was die rich­ti­ge Ernäh­rungs­form ist, muss jeder für sich selbst her­aus­fin­den und sich dafür entscheiden.

Es gibt Men­schen, die ver­stoff­wech­seln Zucker und ein­fa­che Koh­len­hy­dra­te ein­wand­frei, aber die Ver­dau­ung und das Ver­dau­ungs­sys­tem haben statt des­sen ein Pro­blem mit tie­ri­schen Eiwei­ßen.
Auf der ande­ren Sei­te gibt es sol­che, bei denen das gan­ze Gegen­teil der Fall ist. Koh­len­hy­dra­te lie­gen schwer im Magen oder set­zen sich sofort an den Hüf­ten fest, wäh­rend tie­ri­sche Fet­te nahe­zu nicht auf Waa­ge zu sehen sind.
Die einen ver­tra­gen Obst bes­ser, die nächs­ten eher Kar­tof­feln. So wie jeder Mensch ein Indi­vi­du­um ist, so ist auch deren Ver­dau­ungs­sys­tem und Stoff­wech­sel indi­vi­du­ell und viel zu kom­plex, um sie auf die eine Fra­ge zu reduzieren.

Aber was sind nun 3 Grün­de, war­um die vega­ne Ernäh­rung unge­sund sein kann?
Hier die Antworten:

1. isolierte Kohlenhydrate

Isolierte Kohlenhydrate

Eines der Grün­de, war­um vega­ne Ernäh­rung unge­sund sein kann sind Iso­lier­te Koh­len­hy­dra­te.
Man fin­det sie in allen Wei­zen­pro­duk­ten wie zum Bei­spiel Brot, Bröt­chen, Nudeln, Gebäck, u.v.m. Aber auch in Reis, Cous­cous und allen zucker­hal­ti­gen Pro­duk­ten, wie vegan zube­rei­te­te Mar­me­la­den, Erd­nuss­but­ter und Scho­ko­cremes, die gern auf dem Früh­stücks­brot lan­den.
Alles vega­ne Spei­sen, die häu­fig auch aus qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Zuta­ten her­ge­stellt sind.
Den­noch haben die­se iso­lier­ten Koh­len­hy­dra­te vie­le Nachteile.

Iso­lier­te Koh­len­hy­dra­te las­sen den Blut­zu­cker­spie­gel enorm anstei­gen, was einen hohen Insu­lin­spie­gel nach sich zieht. Pas­siert dies sehr häu­fig und täg­lich, über vie­le Jah­re hin­weg, kann es zu einer Erschöp­fung der Bauch­spei­chel­drü­se kom­men, was in Dia­be­tes enden kann. Das wie­der­um kann zu einer Schä­di­gung der Blut­ge­fä­ße, Nie­ren und Ner­ven führen.

Ein wei­te­res Pro­blem ist der Abbau des Insu­lins. Da es eine sehr kur­ze Halb­werts­zeit hat, baut es sich recht rasch wie­der ab. Das hat ein Absin­ken des Blut­zu­cker­spie­gels zur Fol­ge. Und was bedeu­tet das nun? Heiß­hun­ger­at­ta­cken auf noch mehr Koh­len­hy­dra­te und Zucker! Ein Kreislauf…

Ein hoher Insu­lin­spie­gel blo­ckiert dar­über hin­aus den Fettstoffwechsel.

Iso­lier­te Koh­len­hy­dra­te lie­fern Nähr­bo­den für patho­ge­ne Bak­te­ri­en und Pil­ze. Das kann die Darm­flo­ra mas­siv schä­di­gen und neben einer gestör­ten Ver­dau­ung auch eine Schwä­chung des Immun­sys­tems nach sich ziehen.

2. Zucker

Zucker

Ein wei­te­rer Grund, dass vega­ne Ernäh­rung unge­sund sein kann ist Zucker.
Mit dem Zucker ver­hält es sich ähn­lich wie mit den iso­lier­ten Koh­len­hy­dra­ten. Ein hoher Blut­zu­cker­spie­gel zieht einen hohen Insu­lin­spie­gel nach sich, was den Fett­stoff­wech­sel stört und über einen lan­gen Zeit­raum hin­weg zu einer Dia­be­tes füh­ren kann.
Zucker för­dert Über­ge­wicht, der Fett­stoff­wech­sel gehemmt ist und zusätz­lo­che die über­schüs­si­gen Kalo­rien als Fett­de­pots ein­ge­spei­chert wer­den.
Außer­dem benö­tigt die Zucker­ver­dau­ung vie­le Mine­ral- und Vital­stof­fe wie B‑Vitamine, Man­gan zur För­de­rung der Effi­zi­enz von der B‑Vitamine, Zink und Chrom zur Regu­lie­rung der Insu­lin­wir­kung und Magne­si­um zur Akti­vie­rung der Enzy­me zur zell­in­ter­nen Ener­gie­ge­win­nung. Da Zucker so gut kei­ne Mine­ral­stof­fe lie­fert, kann es hier zu einem Nähr­stoff­man­gel kom­men, wenn nicht an ande­rer Stel­le ent­spre­chend gegen­ge­steu­ert wird.
Zu guter Letzt för­dert er die Bil­dung von Kari­es und ande­ren Zahnproblemen.

Hier fin­dest du ein paat tol­le zucker­freie Rezep­te für den Herbst und auch für den Som­mer.

3. Trans-Fette

Transfette

Pflan­zen­mar­ga­ri­ne, Pflan­zen­schmalz, Pom­mes fri­tes, Oni­on Rings, Brat­kar­tof­feln, frit­tier­te Fal­a­fel Bäll­chen… alles sehr vegan und alles vol­ler Trans-Fette.

Wenn Fett­säu­ren von ihrer natür­li­chen Form, der cis-Form, in eine Trans-Form ändern, dann spricht man von soge­nann­ten Trans-Fet­ten. Das beschreibt ein­fach nur die räum­li­che Struk­tur des Mole­küls. Soweit aber genug von der Che­mie, hier soll es schließ­lich um Ernäh­rung gehen!
Auch wenn die Ver­än­de­rung der Struk­tur der Fett­säu­ren nur sehr klein zu sein scheint, ist die Aus­wir­kung des­sen enorm. Die Qua­li­tät der Fett­säu­ren lei­det sehr dar­un­ter, was sogar zu gesund­heit­li­chen Pro­ble­men füh­ren kann:
Sie för­dern Ent­zün­dungs­pro­zes­se im Kör­per, sie blo­ckie­ren die Leis­tung unse­res Gehirns und machen Zell­wän­de starr und unfle­xi­bel. Sie för­dern Krank­hei­ten wie Demenz, Par­kin­son und Alz­hei­mer.
Sie kön­nen außer­dem nur sehr schwer abge­baut wer­den und lagern sich als Schla­cken ein, was den Zell­stoff­wech­sel und die Funk­ti­on aller Orga­ne beein­träch­ti­gen kann.

All dies sind Fak­to­ren, die maß­geb­lich zur Über­säue­rung bei­tra­gen, auch wenn man eine strike vega­ne Lebens- und Ernäh­rungs­wei­se verfolgt.

Übersäuerung trotz veganer Ernährung

In ers­ter Linie sind das alles Lebens­mit­tel, die sau­er ver­stoff­wech­selt wer­den. Das bedeu­tet, dass sie das Säu­re-Basen-Ver­hält­nis im Kör­per mas­siv stö­ren. Es kommt zu einer Über­for­de­rung der Regel­me­cha­nis­men im Orga­nis­mus, was zu einer Über­säue­rung füh­ren kann.
Eine Über­säue­rung kann sich in vie­len Sym­pto­men und Krank­hei­ten äußern:

  • Pro­ble­me mit dem Blutzuckerspiegel
  • Pro­ble­me mit dem Blutdruck
  • Anfäl­lig­keit für Entzündungen
  • Anfäl­lig­keit für Allergien
  • Schlaf­stö­run­gen
  • rasche Ermü­dung
  • Stim­mungs­schwan­kun­gen
  • Abge­spannt­heit
  • All­er­gien
  • Bin­de­ge­webs­schwä­che, Besen­rei­ser, Cellulite
  • Durch­blu­tungs­stö­run­gen
  • uner­klär­li­ches Schwitzen
  • uner­klär­li­che Nervosität
  • Ent­zün­dun­gen
  • Erschöp­fung
  • Gicht
  • Haar­aus­fall
  • Haut­pro­ble­me
  • rheu­ma­ti­sche Erkrankungen
  • Ver­dau­ungs­stö­run­gen
  • Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen
  • Kopf­schmer­zen
  • Osteo­po­ro­se
  • Über­ge­wicht
  • Depres­sio­nen

Wenn du mehr über basi­sche Ernäh­rung erfah­ren möche­tst, kannst du hier lesen was das Zeug hält.
Und wenn du Fra­gen dazu hast, ste­he ich dir natür­lich mit einer Ant­wort parat. Schreib mir einfach!

Fazit

Die auf­ge­zeig­ten Punk­te tref­fen auf fast jede Ernäh­rungs­form zu. Fakt ist: sie kön­nen krank machen, egal ob man sich vegan, vege­ta­risch oder fleisch­hal­tig ernährt.
Vega­ne Ernäh­rung kann sehr gesund und hei­lend sein, wenn man eini­ge Punk­te beach­tet, sich aus­ge­wo­gen und bunt ernährt. Es ist außer­dem hilf­reich auf sei­nen eige­nen Kör­per zu hören und sei­ne Signa­le nicht zu igno­rie­ren. Er zeigt dir an, wenn ihm etwas nicht gut tut. Wel­che Ernäh­rungs­form für dich die rich­ti­ge ist, kannst nur du her­aus­fin­den. Hier gibt es kei­ne Patentlösung.

Genuss und Gefühl
Genuss und Gefühl